Lavendel. Duft und Farben für´s Gemüt

Wo wächst Lavendel?

Der Lavendel hat seinen Ursprung im westlichen Mittelmeergebiet und gehört zu den Lippenblütengewächsen. Die Bezeichnung Lavendel ist eine Ableitung vom lateinischen Begriff „lavare“, was übersetzt so viel wie waschen bedeutet. Und der Begriff Waschen bezieht sich im Fall dieser Pflanze auf den weitverbreiteten Nutzen von Lavendel, als Lavendelöl, als Seife oder als Bade-Essenz. Seit Jahrtausenden ist den Menschen der wohltuende Duft und die vielfältige Heilkraft des Lavendels bekannt.

Inzwischen ist der Lavendel auch in weiten Teilen Europas verbreitet, wo er häufig als einer der beliebtesten Duftsträucher auch als Zierpflanze angebaut wird. Der Lavendel ist ein Halbstrauch, dessen Triebe nach oben hin krautig werden. Die schmalen, leicht nadeligen Blätter werden von feinen weißen Haaren überzogen.

Der einzigartige Duft wird von den Lavendelblüten abgegeben, die sich an der Spitze des Triebes befinden. Die Blüten sind hellblau oder blauviolett und enthalten die für den Duft und die beruhigende Wirkung verantwortlichen Substanzen Linalool und Linalylacetat. Aus den Lavendelblüten werden vorwiegend ätherische Öle produziert.

Lavendel als Heilpflanze

Wirkungsweise des Lavendels

In der Pflanzenheilkunde werden dem Lavendel äußerst vielseitige Wirkungungen zugeschrieben. Besonders die im Lavendelöl enthaltenen ätherischen Öle wirken positiv auf den menschlichen Organismus. Die nachfolgenden Eigenschaften veranschaulichen die vielfältige Wirkung von Lavendel.

  • antiseptisch
  • entgiftend
  • entspannend
  • antidepressiv
  • entzündungshemmend
  • schmerstillend
  • schweißtreibend
  • harntreibend
  • krampflösend
  • schleimlösend
  • beruhigend

Erklärung für die Entfaltung der Wirkung auf den Organismus

Die Wirkungsweise von Lavendel lässt sich sogar wissenschaftlich erklären. Demzufolge führt die Aufnahme der im Lavendel enthaltenen Wirkstoffe unmittelbar zur Hemmung der Kalziumionen, die sich auf den Rezeptoren der Nerven befinden. Bereits in dieser Phase unterstützt das Lavendelöl den Körper dabei, sich eigenständig zu regulieren.

Infolgedessen reduziert der Organismus die Ausschüttung von Botenstoffen. Dadurch wird die Fähigkeit der Reizfilterung im Nervensystem deutlich verbessert und der Körper schüttet verstärkt Serotonin aus. Mit Lavendelöl behandelte Personen beschreiben ein vermindertes Stressempfinden und fühlen sich, im Vergleich zu vorher, wesentlich ausgeglichener.

Folgende Inhaltsstoffe sind im Lavendel enthalten

  • Gerbstoffe
  • ätherisches Öl
  • Flavonoide
  • antibiotisch wirkendes Kumarine
  • Triterpene
Lavendelblüten in Nahaufnahme

Lavendelarten und ihre Anwendungsgebiete

Beim wild wachsenden Lavendel wird zwischen vier verschiedenen Arten unterschieden, von denen sich jede wiederum für eine bestimmte Verwendung eignet.

  • echter Lavendel
  • Wolllavendel
  • Speiklavendel
  • Schopflavendel

Der echte Lavendel findet hauptsächlich bei der Behandlung emotionaler Ungleichheiten und bei Beschwerden auf psychisch und seelischer Ebene Verwendung. Er gedeiht am besten in den bergigen Regionen des Mittelmeerraumes und wird wegen seiner guten Qualität besonders geschätzt.

Aber auch bei der Behandlung von Wunden auf der Hautoberfläche, bei Verbrennungen und Sonnenbrand hat sich der echte Lavendel bewährt. Denn die Behandlung mit Lavendelöl beugt Brandblasen vor und kühlt die Haut. Um eine gute Wirkung zu erzielen, werden einige Tropfen Öl auf die betroffene Hautfläche geträufelt. Je nach Intensität der Verletzung kann die Dosierung später auch erhöht werden.

Zum Vergleich werden Wolllavendel, Speiklavendel und Schopflavendel eher für die Herstellung von traditionellen Duftsäcken und Duftkissen verwendet. Wobei aber auch die Kombination der verschiedenen Lavendelarten möglich ist.

Lavendel als Tee

Lavendeltee wird als natürliches Heilmittel bei Unruhe und Nervosität verabreicht. Die beruhigende Wirkung des Lavendeltees hebt die Stimmung und soll zudem körperlichen Beschwerden entgegenwirken, die bedingt durch Angst und Unruhe entstehen. Das aromatische Getränk unterstützt Körper, Geist und Seele dabei, wieder ins Gleichgewicht zu finden. Lavendeltee wird zubereitet bei:

– stressbedingten Erschöpfungserscheinungen
– Verspannungen
– Schlafstörungen
– innerer Unruhe
– Herzklopfen
– Menstruationsbeschwerden
– Blähungen
– Verstopfungen
– Kopfschmerzen
– Gelenkschmerzen
– Venenleiden

Verbesserung des Raumklimas mit Lavendel

Doch Lavendel ist nicht nur für seine vielseitigen Wirkungsweisen auf den menschlichen Organismus und als ästhetische Zierpflanze im Garten bekannt. Denn Lavendel soll außerdem sehr förderlich für das Raumklima sein. Der sehr angenehme Geruch, der von Lavendelöl abgegeben wird, sorgt für ein harmonisches Raumklima. Gleichermaßen sagt man dem Lavendelöl nach, dass es die Fähigkeit besitzt, die Umgebungsluft zu desinfizieren und die Anzahl der in der Luft befindlichen Keimen zu reduzieren.

Lavendel zur Beruhigung und als Schutz vor Insekten

In der Aromatherapie werden die ätherischen Öle des Lavendels zur Beruhigung eingesetzt. Dazu werden einige Tropfen Lavendel-Duftöl in speziellen Gefäßen verdampft. Auch in Medikamenten, besonders in Beruhigungsmitteln, kommt das Heilkraut zum Einsatz.

Lavendel im Blumenbeet soll unliebsame Plagegeister fernhalten. So soll Lavendel Insekten fernhalten. Im Kleiderschrank dient er als natürlicher Schutz vor Mottenfraß. So manche Dame schwört auf den Duft der lilablühenden Pflanze in Form von „Uralt Lavendel“ Parfum oder Eau de Toilette.

 

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